Wenn man südlich von Bukarest die Donau überquert, und damit die Grenze nach Bulgarien, ändert sich nicht nur die Schrift. Es wird auch rumpelig. Sind die Straßen in Rumänien schon gewöhnungsbedürftig, fährt man in Bulgarien permanent Schlaglochslalom. Wobei: Zwischendrin findet man erstaunlich proper ausgebaute Strecken. Vier Kilometer auf dem Weg zur zwar beeindruckenden, aber doch eher abgelegenen Felsenkirche von Iwanowo, mit solarbetriebenen Straßenlampen im 20-Meter-Rhythmus und einem Gehsteig vom feinsten - den vermutlich noch kein Fußgänger betreten hat. Der EU-Strukturfonds ermöglicht doch Erstaunliches...
Aber genug des Genörgels: Bulgarien ist zwar ganz offensichtlich renovierungsbedürftig. Aber das, was es zu renovieren gibt, wäre es tatsächlich wert. Die besagte Felsenkirche etwa ist ein in Stein gehauenes Juwel. In der kleinen Höhle rund 40 Meter hoch in einer Felswand haben die Mönche sich bereits im 13. Jahrhundert mit bemerkenswerte Malereien verewigt, etwa einem Gemälde des letzten Abendmals rund 200 Jahre vor Leonardo da Vinci. Und auch die nahegelegene Kleinstadt Russe zeigt zwischen verfallenen Gebäuden, aus denen bereits das Grün sprießt, einige schöne Fleckchen. In jedem Fall aber eine landschaftlich traumhafte Umgebung, die wir noch weiter erforschen wollen - soweit unsere Stoßdämpfer eben mitspielen.