Georgien, kleiner Nachschlag: Höhlenstadt Wardsia

Bis zu 50.000 Menschen, die in Höhlenwohnungen in einer Steilwand 500 Meter über einem Fluss wohnen. Und das vor rund 1000 Jahren. Kaum vorstellbar. Aber der georgische König Giorgi III. hat das im 12. Jahrhundert in Wardsia im Süden des Landes realisiert. Eine gigantische Festung als Verteidigung gegen die Türken. Ausgestattet mit Bücherei, Bäckern, einer Apotheke, Wasserleitungen aus Keramik und einem integrierten Kloster.

 

Die Anlage hat zwar die Türken letztlich nicht abgehalten und ist auch durch Erdbeben und andere Einflüsse inzwischen nur noch in Teilen zugänglich. Trotzdem beeindruckt die Höhlenstadt auch heute noch. Und ist nicht umsonst Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Georgiens (wie man auch an einigen Aufklebern sieht). Gut, dass wir nach unserem Abstecher nach Armenien nochmal zurückkommen sind und uns dieses historische Wunderwerk ansehen konnten. Beeindruckend!

Überhaupt hat uns der Süden Georgiens gut gefallen. In den meisten Reiseführern taucht er kaum auf. Aber der kleine Kaukasus an der armenischen Grenze hat mit seinen steppenähnlichen Höhenlagen auf über 2000 Metern einen ganz eigenen Charme. Strukturarm, mit viel einfacher Landwirtschaft, wo Kuhfladen vor den Häusern gepresst, gestapelt und als Brennstoff getrocknet werden, und unser altes Fahrrad hinten auf dem Wohnmobil Gesprächsthema bei den Kindern auf dem Dorfplatz ist.

 

Wir haben an einem kleinen See auf rund 2100 Meter Höhe übernachtet. Ein fantastischer Blick ins umliegende Gebirge. Und, hey! Wir sind am nächsten Morgen ohne Probleme - und ohne Traktor - wieder zurück auf die Straße gekommen. Wir werden immer besser!