"Da gedachte Gott des Noah sowie aller Tiere und allen Viehs, die bei ihm in der Arche waren. Gott ließ einen Wind über die Erde wehen und das Wasser sank. Am siebzehnten Tag des siebten Monats setzte die Arche auf dem Gebirge Ararat auf."
So steht´s in der Bibel. Und dann muss es wohl stimmen, oder? Wir haben heute zwar keine Überreste der Arche Noah gesehen. Aber zumindest den Berg Ararat. (Eigentlich schon zum zweiten Mal. Man sieht den höchsten Berg der Türkei auch vom armenischen Jerewan aus. Aber mit einem kurzen Schwenker von ein paar hundert Kilometern sind wir inzwischen auf der türkischen Seite angekommen.) Wenn man böse wäre, könnte man sagen: Die Sintflut muss damals tatsächlich ganz schön gewütet haben. Die Region in Ostanatolien ist von ausgesprochen spröder Kargheit. Gelbe Felder, rote Erde. Die Bauern bewirtschaften ihre Äcker hier zum Teil noch mit Pferden.
Etwas irritierend sind auch die martialischen Sicherheitsmaßnahmen. Alle paar Kilometer gibt es schwerbewaffnete Kontrollposten der Polizei, mit halbautomatischen Gewehren und Panzerwagen. Auf dem Bergrücken sieht man die neue Grenzmauer zum Iran. Auf über 100 Kilometern Länge sollen mit der 3 Meter hohen Mauer vor allem Flüchtlinge aus Afghanistan abgehalten werden.
Auf jeden Fall ist die Infrastruktur in der Türkei spürbar besser als in Georgien. Teilweise hervorragend ausgebaute Straßen, bei denen unsere deutschen Autobahnen vor Neid erblassen würden (soweit Autobahnen erblassen können). Und ein doch etwas verändertes Angebot in den Supermärkten: Eine breite Auswahl an Oliven, gerösteten Nüssen, Sonnenblumenkernen, Tees und Kaffees. Etwas bitter für uns: Nach dem Weinland Georgien gibt es in den meisten Supermärkten im streng islamischen Ostanatolien praktisch gar keinen Alkohol. Werden wir also vorerst noch auf georgische Vorräte zurückgreifen müssen.