Die Stadt der Drachen: Ljubliana

Schon wieder Jason! Offenbar hat der griechische Sagenheld mit seiner Argo ungefähr die gleiche Tour gemacht, wie wir die letzten drei Monate mit unserem Wohnmobil. Erst klaute er in Kolchis im heutigen Georgien das goldene Vlies (wir haben Georgien natürlich nur angeschaut, nichts geklaut). Dann flüchtete er über Samothraki in Griechenland ins slowenische Ljubliana. Dort erlegte Jason der Sage nach einen bösen Drachen. Deshalb gilt der Grieche als mythischer Begründer der Stadt. Der Drache legte in Folge übrigens eine seltsame Wandlung hin: Vom Bedroher zum Beschützer der Stadt. Weshalb es in Ljubljana quasi an jeder Ecke Drachen gibt. Und das Tier es sogar ins Stadtwappen geschafft hat.

 

 

Wir sind jedenfalls inzwischen ebenfalls in Ljubljana angekommen. Der letzten Station unserer Kaukasus-Tour. Eine sehr entspannte und vor allem interessante Stadt. Und das nicht nur wegen der vielen Drachen. Denn Ljubljana hat geschafft, wovon andere Städte träumen: Sie hat den Autoverkehr weitgehend aus der Altstadt verbannt, ohne dass das Leben dort zum Erliegen gekommen ist. Die Straßen wurden seit 2008 zu breiten Fußgänger- und Radwegen ausgebaut, ein teilweise kostenloser Bike-Sharing-Dienst eingeführt, mehrere neue Fußgängerbrücken errichtet. Die Busverbindungen wurden ausgebaut und verdichtet. Und das zu günstigen Preisen. Für eine halbe Stunde Fahrt vom Stadtrand ins Zentrum haben wir gerade mal 1,20 Euro gezahlt. Für gehbehinderte Anwohner gibt es sogar einen kostenlosen Shuttledienst mit froschgrünen E-Minibussen. Das Ergebnis ist beeindruckend: Eine grüne, lebhafte Altstadt mit vielen Straßencafés, kleinen Läden und vielen Fahrradfahrern. Und hin und wieder einem wachsamen Drachen. Gut gemacht, Jason!